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2 Mindener Tageblatt Mehr MT Nr. 256 · Freitag, 24. Juli 2014 Gast-Kommentar Weiter so! Thema: Mindener Tageblatt wandelt sich V o n H e l m u t H e i n e n Der deutsche Zeitungsmarkt ist der größte Europas. Acht von zehn Deutschen lesen hierzulande regelmäßig Tageszeitung, gedruckt und am Display. Dabei können sie zwischen 351 verschiedenen Titeln mit einer verkauften Auflage von 17 Millionen Helmut Heinen ist Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger. Mediennutzungsverhalten ändert sich rapide. Mit Mut und Kreativität wie nie zuvor reagieren die Zeitungen auf die strukturellen Umbrüche unserer Branche, so auch das „Mindener Tageblatt“, das mit dem heutigen Tag gedruckt und digital eine neue Ära beginnt. Damit reagiert der Verlag J.C.C. Bruns auf die speziellen Wünsche und Erwartungen seiner Leser ebenso wie auf die Anforderungen der Kunden in Agenturen und Unternehmen. J.C.C. Bruns macht sich fit für die Zukunft und setzt ein Zeichen, dass das „Mindener Tageblatt“ – gedruckt und digital – weiterhin ganz wesentlich mitreden wird, wenn es um die Information der Bürger und die Kommunikation in der Region geht. Das „MT“ wird weiter der Kitt sein, der die Menschen vor Ort verbindet, unabhängig vom Ausgabekanal. Es ist damit typisch für unseren gesamten Zeitungsmarkt mit vielen lokalen und regionalen Titeln, von denen drei Viertel eine täglich verkaufte Auflage unter 60 000 Exemplaren haben. Typisch ist auch die Eigentümerstruktur hierzulande. Hinter den lokalen und regionalen Zeitungen stehen keine Industriekonglomerate, die sich als Aktiengesellschaften dem Shareholder Value verpflichtet fühlen müssen, sondern Familien und Gesellschafter, die häufig eine lange Tradition pflegen. Und die, wie das „Mindener Tageblatt“, stark und selbstbewusst genug sind, den Wandel in ihr Haus einzuladen. Weiter L e s e r b r i e f e Exemplaren, rund 660 Zeitungswebsites und aktuell 540 Zeitungsapps auswählen. Demographische und wirtschaftliche Entwicklungen sowie die fortschreitende Digitalisierung stellen die Branche jedoch vor neue Herausforderungen. Bei steigender Gesamtreichweite sinkt die Auflage der gedruckten Zeitungen, immer mehr Medien konkurrieren um einen stagnierenden Werbemarkt, das Neuer Platz für Lesermeinung Mehr als 400 Leserbriefe erreichen das Mindener Tageblatt jedes Jahr – damit behaupten sie sich auch gegen die schnell getippte Meinung in den Online-Kommentaren oder auf Facebook. In der Redaktion sind sie ein Spiegel für die eigene Arbeit, für viele Leser sind sie Anlass für mitunter heiße Debatten. Und nicht zuletzt ziehen Sie den Blick auf neue, spannende Themen für die Zeitung. In Zukunft sollen die Leserbriefe daher einen neuen, herausgehobenen Platz erhalten: An jedem Tag wird dann genau an dieser Stelle ein Leserbrief zu finden sein, auf Seite 2 unter dem Kommentar der Redaktion. Das bedeutet zwar auch, dass nicht jeder einzelne Leserbrief in der gedruckten Zeitung erscheinen kann, auch für die Länge gelten dann neue Grenzen. Im Internet gibt es auf MT.de die ungekürzte Version ebenso wie diejenigen Leserbriefe, die nicht in gedruckt erschienen sind. Nichts verändern wird sich an den übrigen Regeln: Leserbriefe sind ein Forum für Leser – nicht für Organisationen, Firmen oder Parteien, die ohnehin Gegenstand der Berichterstattung sind. Und: Nicht jede Meinungsäußerung ist automatisch vom Grundgesetz gedeckt. Beispielsweise dann, wenn Persönlichkeitsrechte Dritter berührt werden. Hin und wieder müssen Leserbriefe daher auch abgelehnt werden. so! Online-Tipp Zitat Des Tages Drei Fragen an ... Norbert Küpper, Zeitungsdesigner Der Markenartikel MT wird weiterentwickelt Was hat Ihnen denn bei der Arbeit für das MT besonders Spaß gemacht? Die Arbeitsgruppe des MT hat sehr gute inhaltliche Vorgaben gemacht: Besonders innovativ ist die Titelseite, bei der zukünftig zwei bis drei Themen dominieren werden. Sehr großen Spaß hat mir die Entwicklung der Seiten mit den vielen kleinen Elementen gemacht und im Kontrast dazu die Hintergrund-Seiten. Es sind ja auch schon ein paar Doppelseiten mit großen Hintergrund-Themen erschienen. Die Entwürfe dazu waren auch für mich eine Herausforderung, denn so eine Gestaltung ist nicht bei vielen Zeitungen zu finden. Sie haben schon mehr als 170 Zeitungen neugestaltet. Sehen also irgendwann alle Zeitungen gleich aus? Jede Zeitung hat ja ihre Geschichte, ihre Tradition. Darauf muss man aufbauen. Der Markenartikel MT muss auch in Zukunft erkennbar sein. Darum bleibt der bisherige Zeitungskopf erhalten und die neuen Schriften sind auch nicht völlig fremd. Natürlich macht es mir als Designer auch großen Spaß, immer wieder andere Ideen zu entwickeln. Ich habe ja auch Zeitungen in Österreich, der Schweiz, Italien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten neugestaltet. Da gelten zum Teil ganz andere gestalterische Regeln als bei uns. Anlässlich der optischen und inhaltlichen Umgestaltung des Mindener Tageblattes unterhielten wir uns mit dem Macher des neuen Designs. Warum macht man überhaupt Neugestaltungen von Zeitungen? Viele Gegenstände des Alltags, wie zum Beispiel Autos, unterliegen dem Zeitgeist. Irgendwann wirkt ein Auto gestalterisch und technisch überholt. So ähnlich ist es auch mit Zeitungen: Wenn man nichts macht, wirken sie irgendwann gestalterisch veraltet. Durch ein neues Design soll der Inhalt besser übertragen werden. Das Lesen soll noch komfortabler werden. Leserbriefe finden Sie hier: mt-online.de/briefe Leserservice Anzeigen Telefon: 882-71 eMail: anzeigen@MT.de Abonnement/Zustellung Telefon: 882-72 eMail: vertrieb@MT.de Redaktion/Leserbriefe Telefon: 882-145 eMail: redaktion@MT.de Karikatur Täglicher Spaß von Tomicek Er ist einer der am häufigsten abgedruckten Karikaturisten im deutschsprachigen Raum. Mit spitzer Feder sorgt der Potraitist und Schnellzeichner Jürgen Tomicek seit September 2008 für die (fast) tägliche politische Karikatur im MT. Ab heute immer auf der neuen Seite 2. Aktuelle Infos auf MT.de „Ich bin 60 Jahre alt. Mir ist die Zeitung seit der Kindheit bekannt, und von mir wird sie seit der Deutschen Einheit, als sie freier wurde, noch mehr geliebt. Meine Generation muss man von dem Wert der Zeitung nicht mehr überzeugen.“ Angela Merkel, Bundeskanzlerin Tops & Flops ■ Relaunch: Das Mindener Tageblatt in neuem Gewand. ■ Rekordverdächtig: Bereits vier Mal stand das MT in diesem Jahr im „Hohlspiegel“ ;-) ■ Tückische Technik: Wenn die Maschine nicht will, kann auch die schönste MT-Wochenendausgabe nicht erscheinen. ■ Knurrende Mägen: Bei der samstäglichen Probe-Produktion fehlte die angekündigte Pizza. Zahl des tagesS 738128 Seiten haben die Leserinnen und Leser des Mindener Tageblattes (das allerdings erst seit 1919 so heißt) zwischen dem 21. Juni 1856 und dem 30. September 2014 lesen können. Heute stellen Redaktion und Anzeigenabteilung bis zu 14 000 Seiten und mehr pro Jahr her, Dabei schwankt der tägliche Umfang – auch abhängig vom Anzeigenaufkommen. Früher waren es natürlich bedeutend weniger: In seinen Anfangszeiten hatte das Minden-Lübbecker Kreisblatt (siehe rechts) nur vier bis acht Seiten im kleinen Quartformat – und erschien nur zweimal wöchentlich. (chp) Titelseite vom 21. Juni 1856 Neue Zeitung aus der Taufe gehoben Am 21. Juni 1856 erschien die erste Ausgabe dieser Zeitung, zunächst noch unter dem Titel „Kreisblatt für die Kreise Minden und Lübbecke“. Schon zuvor hatte der seit 1833 selbstständige Drucker Johann Christian Conrad Bruns zwei Jahre lang mit einem Blatt namens „Patriotische Zeitung“ experimentiert – in Personalunion als Verleger, Anzeigenverkäufer,, einziger Redakteur, Drucker und Vertreiber. Wirtschaftlicher Erfolg war ihm mit diesem Titel nicht beschieden, er musste ihn wieder einstellen. Als Volltreffer erwies sich dagegen das „Kreisblatt“, zweimal wöchentlich in einer Auflage von 2200 Exemplaren zu einem auch für „kleine Leute“ erschwinglichen Preis auf den Markt gebracht. Lesernachfrage und Anzeigeninsertionen nahmen kontinuierlich zu, Investitionen in neue Druck- und später Satztechnik ermöglichten wirtschaftlichere und schnellere Herstellung. 1893 stellte das Blatt auf tägliches Erscheinen um, das schon im neuen, dem heutigen ähnlichen Format. Seit 1919 heißt die Zeitung gemäß dieser Erscheinungsweise dann auch folgerichtig „Mindener Tageblatt“. (chp)


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