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MT-Relaunch2014_gesamt

Gegründet 1856 von J.C.C. Bruns Dienstag, 4. November 2014 S o n d e r a u s g a b e Nr. 256 · KW 45 Willkommen im 21. Jahrhundert Warum für die Zukunft gut aufgestellt ist, wer an das bedruckte Papier glaubt Von Sven Thomas Das Zeitungsgeschäft steckt mitten drin im Strukturwandel: Gegenüber der Gründerzeit des Mindener Tageblatts vor mehr als 150 Jahren haben sich die Herausforderungen drastisch verändert. Schnelligkeit spielt eine maßgebliche Rolle; eine Vielfalt von Medienangeboten – absolut wünschenswert für Meinungsfreiheit und -vielfalt im demokratischen Staat – wetteifert um Zeit und Aufmerksamkeit des Nutzers. Die gesellschaftliche Aufgabe für ein Leit-Medium bleibt dennoch klar: Nachrichten zu verarbeiten und zu verbreiten, um zu informieren und um Orientierung zu bieten. Diese Nachrichten gilt es nach beruflichen Glaubwürdigkeit und Seriosität müssen unsere Informationen auf allen Kanälen auszeichnen. Dafür bürgt die Redaktion. und ethischen Grundsätzen journalistisch so aufzubereiten, dass die Nutzer dem Medium Glauben und Vertrauen schenken. Der US-Publizist und Blogger Jeff Jarvis sagt: „Von mir aus können Zeitungen sterben. Mich interessieren Nachrichten.“ Für mich als Verleger in sechster Generation hat die klassische Zeitung, gedruckt auf Papier, jedoch weiterhin eine „Leuchtturmfunktion“. Sie bleibt eine zuverlässige Informationsquelle, gespeist aus regionalem Qualitätsjournalismus. Sie bietet dem Leser Orientierung. Die Redaktion trägt zwar selbst zur Informationsfülle bei, begrenzt sie aber auch auf das wesentliche. Zudem bietet die lokale Zeitung ein besonderes Gefühl der Dazugehörigkeit: hier geht es schließlich um die unmittelbare Gemeinschaft. Wer seine Zielgruppen bestmöglich erreichen will, muss heute in vielen Kanälen präsent sein – das erfordert eine gesunde Mischung von Print und Online. Entsprechend haben wir die Weichen gestellt: organisatorische, bauliche und technische Neuausrichtung von Redaktion und Verlagsabteilungen, verbesserter Internet Auftritt, neue digitale Ausgaben für Tablet-PCser und Smartphones, Installation einer neuen Rotation und Versandraumtechnik. Nun folgt die intensiv vorbereitete Umgestaltung des Mindener Tageblattes. In ihrer Gesamtheit haben diese Entscheidungen das Ziel, ein wirtschaftlich tragfähiges, unabhängiges und freies Nachrichtenangebot aus der Region für die Region zu erhalten. Denn das steht weiter klar und deutlich im Vordergrund der Zeitungsberichterstattung: der lokale Bezug, die Identifikation mit der Region und ihren hier lebenden Menschen. Trotz aller zusätzlichen Chancen des Internets sind wir davon überzeugt, dass die gedruckte Zeitung auch in Zukunft beim täglichen Medienkonsum ganz oben stehen kann. Gerade in Zeiten der Globalisierung wird der Heimatbezug für uns alle immer wichtiger. Das ist eine große Chance für unsere lokale Zeitung. Wir sehen uns für die Zukunft gewappnet, gerade weil wir fest an das gedruckte Wort glauben, auch wenn dessen digitale Weiterverbreitung inzwischen selbstverständlicher Teil unserer Kernaufgabe ist. Glaubwürdigkeit und Seriosität müssen unsere Informationen auf allen Kanälen auszeichnen, dafür bürgt die Redaktion. Bedrucktes Papier verleiht ihnen eine weitere Dimension: Emotion und Anteilnahme. Heimat eben. Sven Thomas ist gemeinsam mit Vater Rainer Thomas Verleger der Zeitung Unzählige Stunden Teamarbeit Projekt 2014 endet mit Umgestaltung Von Carsten Lohmann Die heutige, neu gestaltete Ausgabe des Mindener Tageblattes bildet den letzten, für alle Leserinnen und Leser sichtbaren, Meilenstein eines gut drei Jahre währenden Projektes. Auch das MT muss sich der Zukunft stellen, insbesondere dem sich rasant verändernden Mediennutzungsverhalten und der demografischen Entwicklung. Wir haben uns angesichts der Vielzahl zu lösender Aufgaben früh zu einer ganzheitlichen Betrachtung entschlossen und alle notwendigen Erneuerungen im “Projekt 2014“ zusammengefasst. Es soll sicherstellen, dass das Mindener Tageblatt auch in Zukunft zentraler Informationslieferant im Verbreitungsgebiet Minden, Porta Westfalica, Petershagen und Hille bleibt. Für die Nutzer digitaler Informationen wurden sowohl MT.de als auch das ePaper erneuert. Ganz neu im Produktportfolio ist das ePaper+ als App für Smartphones und Tablets. Ein wesentlicher Fokus lag aber auch auf dem gedruckten Produkt. In den vergangenen drei Jahren wurden Abteilungen und Arbeitsabläufe restrukturiert, Anzeigen- und Redaktionssystem erneuert. Die neue Drucktechnik erfordert eine komplette Digitalisierung der Druckvorstufenund Vertriebsprozesse. Beilagenbelegungen etwa werden heute tagesaktuell aus dem Anzeigensystem mit der gedruckten Auflage aus dem Vertriebssystem zu einem Datenstrom aggregiert und digital in die Druckerei versendet. Alle Neuerungen betreffen immer auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das „Projekt 2014“ ist nicht das Werk Einzelner, sondern das Resultat unzähliger Stunden Teamarbeit. Ein großer Dank richtet sich an alle Beteiligten für deren Engagement, das weit über das Normalmaß hinaus ging. Wir hoffen nun, dass diese intensive Arbeit – stets parallel zur Erstellung von rund 300 MT-Ausgaben pro Jahr – positive Resonanz bei Lesern und Kunden findet. Carsten Lohmann ist Verlagsleiter des Mindener Tageblatts Sechs Verleger-Generationen für die Zeitung der Heimat Johann Christian Conrad Bruns (oben links) gründete 1834 in Minden sein nach ihm benanntes Druckunternehmen und rief 1856 das heutige Mindener Tageblatt ins Leben. Ihm folgten Gustav Bruns, Max Bruns und Hansheinrich Thomas. Senior-Verleger Rainer Thomas (unten links) und sein Sohn Sven Thomas führen heute deren Tradition fort, wie sie der Zukunft zugewandt. Montage: Barner/Schünemann Blatt-Beziehungen Persönliche Bekenntnisse aus Leser-Sicht „Was mir (meine) Zeitung bedeutet“, haben uns viele Persönlichkeiten aus dem Land unter dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal aufgeschrieben. Daraus haben wir einen eigenen Teil in dieser Sonderbeilage gemacht. Seiten 37 bis 43 Gebrauchsanleitung Im Schnelldurchgang durch das neue MT Aufwendige Panoramaseiten mit großen Infografiken sollen künftig regelmäßig im Lokalteil über besondere Schwerpunktthemen informieren. Auch unsere Neuerungen erklären wir heute so. Seiten 4 und 5 Relaunch-AG Eineinhalb Jahre Pläne, Diskussionen und Entwürfe Zeitungskopf? Blattstruktur? Themengewichtung? Redaktionelles Konzept? Gestaltung? Wie die Relaunch AG (hier Chefredakteur Pepper „in Aktion“) arbeitete: Seite 3 Telefonaktion Wollen Sie den Zeitungsmachern Ihre Meinung zur Umgestaltung sagen? Haben Sie Fragen? Rufen Sie an: Telefonaktion am Mittwoch, 5. November, 11 bis 13 Uhr. Alle Gesprächspartner und Rufnummern morgen im MT Bertold L. Flöper: „Für mich sind die Lokalzeitungen selbstverständlich Qualitätszeitungen.“ Seite 37 Ein Plädoyer für den Lokaljournalismus


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