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24 Mindener Tageblatt Mindener Freischießen Freitag, 25. Juli 2014 Die „Grimpen“ haben ihre Wurzeln noch heute in der Fischerstadt - hier ein Bild aus alten Zeiten. Fotos: pr Fischerstadt als ureigenstes Revier „Grimpen“ sind in der ältesten Ansiedlung Mindens zu Hause / Historischer Rückblick ten und Bollwerkarbeiten schon zur Genüge belastet. Die Einquartierungen durch die fremden Soldaten ließen kaum ein Privatleben zu. Die Obrigkeit aus Preußen war nicht beliebt in Minden. Es ist daher verständlich, dass der bauliche Zustand der Stadt, die öffentlichen Gebäude und die Weserbrücke schlimme Mängel aufwiesen. Dazu gehörte auch, dass der Hafen an der Tränke in Höhe der Baustaueinmündung nicht mehr benutzt werden konnte. Der Rat Weser zum Ausladen der Güter und zog einen Standort nördlich der Fischerstadt mit einer neuen Hafenanlage in Betracht. Aus Gründen, die wohl in der Grundkonzeption der Mindener Festung zu suchen sind, wurde diese Idee verworfen und der neue Kran an der alten Stelle an der Fischerstädter Schlacht gebaut. Die Pläne entwarf der preußische Baurat Schloenbach. Sie entsprachen dem Vorbild der „Berliner Krähne“ und den Bau übernahm der Mindener Mühlenbaumeister Wehking. Die abziehenden Franzosen hatten im November 1813 die Weserbrücke gesprengt. Der Kran stand praktisch auf dem Trockenen, weil an der Mauer keine Schiffe mehr anlegen konnten. Der neue Hafen wurde dann weiter nördlich angelegt. An der Mole wurden dann die Schleppkähne und Bockschiffe vertäut. Die größeren Schiffe lagen dort vor Anker. Aus einer Schießliste von 1841 mit Namen, Hausnummern und Berufen ist ersichtlich, dass in der Fischerstadt zwölf Schiffer und zwei Fischer wohnten. Sie waren zahlenmäßig die stärkste Berufsgruppe, gefolgt von neun Schneidern, neun Schustern, acht Maurern und acht Kaufleuten. Insgesamt waren 38 Berufsgruppen auf der Flinte ansässig. der Stadt bemühte sich aber, den Handel wieder anzukurbeln und richtete am 20.10.1720 einen vierzehntäglichen Linienschiffsverkehr nach Bremen ein. Die Kaimauer wurde restauriert und der Ausladeplatz bekam eine neue Pflasterung. Aber auch der Kran zeigte nach über 70 Jahre Zerfallserscheinungen und eine Reparatur lohnte sich nicht. Er wurde 1780 durch eine Neukonstruktion ersetzt. Man suchte zunächst einen neuen Platz an der Es ist schon Tradition bei den Grimpen, dass die Fischerstadt sowohl am Wachtag als auch am Paradetag im Mittelpunkt der 6. Bürgerkompanie stehen wird. Am Wachtag und am Haupttag besuchen sie ihr ureigenstes Revier. Viele alte Geschichten ranken sich um diese älteste Ansiedlung an der Weserfurt. Handel, Schifffahrt und Fischerei bildeten von alters her die Lebensgrundlage dieses Quartiers. Der Hafen an der Schlagde, der ursprünglich direkt am Rondell der Kapelle (später Wesertor) lag, war nach und nach versandet und unbrauchbar geworden. Nach dem 30jährigen Krieg war das Fürstbistum Minden an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg gefallen und der Magistrat bemühte sich vergeblich, den Garnisonsstatus loszuwerden. Es war eine trostlose und bittere Zeit für die Mindener Bürger. Fremde Truppen hatten während des 30jährigen Krieges die Stadt ausgezehrt und die Schulden waren in das Unermessliche gestiegen. Die Bürger hatten eine gewisse Gleichgültigkeit an den Tag gelegt, wenn es darum ging, Probleme der Stadt zu lösen. Man war auch mit Wachdiens- Antreten in der Fischerstadt mit Blick auf die Weser.


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